Russischer Stahlkonzern Mechel steht offenbar vor der Pleite
Quelle Handelsblatt 20.09.2014, 16:44 Uhr
Die
russische Regierung hat offenbar Pläne für eine Rettung des
Stahlkonzerns Mechel aufgegeben und will den überschuldeten Konzern
pleitegehen lassen. Eine Insolvenz sei wohl kaum noch abzuwenden, sagte
Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew am Samstag am Rande einer Konferenz
in Sotschi. „Es ist sehr schwierig, eine andere vernünftige Lösung
vorzuschlagen. Wir sollten uns wahrscheinlich den Tatsachen stellen –
wenn eine Firma bankrott ist, sollte dies auch offiziell festgestellt
werden.“
Mechel ächzt unter einem Schuldenberg von umgerechnet fast sieben Milliarden Euro. Die Regierung in Moskau hatte sich monatelang bemüht, dem Konzern mit 70.000 Mitarbeitern zur Hilfe zu kommen. So hatte sie erwogen, dem Konzern eine Eisenbahnstrecke abzukaufen. Uljukajew erklärte nun jedoch, für dieses Vorhaben fehle das Geld.
Die größten Stahlhersteller der Welt
Rang 1
Der größte Stahlproduzent der Welt ist mit Abstand Arcelor-Mittal. Der Konzern mit europäischen und indischen Wurzeln produzierte 2012 93,6 Millionen Tonnen Stahl.
Quelle: World Steel AssociationRang 2
Mit deutlichem Abstand zum Marktführer landet auf Platz zwei der japanische Konzern Nippon Steel & Sumitomo Metal. Die beiden japanischen Hersteller hatten sich im Oktober 2012 zusammengeschlossen und kamen zusammen auf ein Produktionsvolumen von 47,9 Millionen Tonnen Stahl.Rang 3
Der dritte Platz geht nach China: Die Hebei Group stellte 2012 42,8 Millionen Tonnen Stahl her.Rang 4
Dichtauf folgt ein weiterer chinesischer Konzern: Baosteel Group. Das Unternehmen mit Sitz in Shanghai produzierte 42,7 Millionen Tonnen Stahl.Rang 5
Die südkoreanische Gesellschaft Posco sichert sich mit einer Produktion von 39,9 Millionen Tonnen den Platz fünf unter den Stahlherstellern.Rang 20
Abgeschlagen auf Platz 20 rangiert mit Thyssen-Krupp der erste deutsche Stahlproduzent. Die Essener stellten 2012 15,1 Millionen Tonnen her. Der Konzern liegt gleichauf mit der russischen Severstal sowie Benxi Steel aus China und teilt sich den Rang mit den Konkurrenten.
Mechel
selbst zieht in Betracht, die wichtigsten Bestandteile des Konzerns in
den kommenden Jahren für rund zwei Milliarden Euro zu verkaufen. Zudem
wünscht sich das Unternehmen von seinen wichtigsten Gläubigerbanken VTB,
Sberbank und Gazprombank eine Umstrukturierung der Schulden. VTB-Chef
Andrei Kostin hatte jedoch am Freitag gesagt, dass dies dem Unternehmen
langfristig nicht wieder auf die Beine helfen würde. Deshalb müsse das
Geldhaus rechtliche Schritte einleiten, um sein Geld zurückzubekommen.
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