Update Länderbewertungen der Coface:
Coface hat die Länderbewertungen der Niederlande und Belgiens auf A2
heraufgesetzt.
Dagegen kommen Brasilien in A4 und Ecuador in B auf die
Beobachtungsliste für eine Herabstufung. Und Russland sieht Coface weiter sehr
kritisch. Nun ist auch die gesonderte Bewertung des Geschäftsumfelds nur noch
in C, der zweitschlechtesten Stufe. Positive Nachrichten gibt es für Tunesien
und Kambodscha: Tunesien ist in B auf der Watchlist mit positivem Ausblick,
Kambodscha wurde in C heraufgestuft.
Zum Wachstum in den Niederlanden und Belgien tragen sowohl der private
Konsum als auch der Export und Investitionen bei. Die Zahl der
Unternehmensinsolvenzen geht weiter zurück. In Belgien hat sich zudem die
politische Situation stabilisiert, die Regierung setzt auf finanzielle
Konsolidierung. In den Niederlanden zeigten sich zu Jahresbeginn die
Unternehmen des Bausektors zuversichtlicher. Dies geht einher mit wieder
steigenden Immobilienpreisen.
Die Entwicklung in den Schwellenländern verläuft sehr heterogen. Gute
Nachrichten gibt es aus Tunesien und Kambodscha. In Tunesien hat sich das
Geschäftsumfeld nach dem Abschluss der politischen Übergangsphase verbessert.
Das Wachstum dürfte 2015 auf drei Prozent steigen. Dazu tragen sowohl die
landwirtschaftliche als auch die industrielle Produktion bei. Allerdings dürfte
der Tourismus noch unter den Sicherheitsrisiken leiden. Kambodscha ist weiter
auf Wachstumskurs. Treiber sind der Tourismus und der starke Textilexport sowie
der privilegierte Zugang in die EU, die USA und nach Kanada. Auch die
ausländischen Direktinvestitionen steigen weiter.
Lateinamerika wurde von ökonomischen und politischen Faktoren hart
getroffen. Eine Erholung in Brasilien ist 2015 eher unwahrscheinlich. Die
Wachstumsprognose liegt bei minus 0,5 Prozent. Die Industrie leidet weiter
unter der schlechten Infrastruktur und dem Mangel an qualifizierten
Arbeitskräften. Der Automobilbranche macht der Einbruch im Hauptexportland
Argentinien zu schaffen. Ecuador ist nach Venezuela in der Region am stärksten
vom niedrigen Ölpreis betroffen. Das Haushaltsdefizit wächst, während sich das
BIP-Wachstum verlangsamt: von 3,8 Prozent 2014 auf voraussichtlich 1,5 Prozent
in diesem Jahr.
Nachdem Russland im Oktober 2014 bereits in der Gesamtbewertung des Landes auf
C herabgestuft wurde, ist das Geschäftsumfeld nun ebenfalls nur noch mit C
bewertet. Es gibt eklatante Mängel beim Schutz von Eigentumsrechten. Neben der
fehlenden Sicherheit für Gläubiger beeinträchtigen die unzureichende
Durchsetzung von Rechtsvorschriften und die fehlende Transparenz bei Finanzen
und Beteiligungsverhältnissen in den Unternehmen das Geschäftsumfeld. Wichtiger
Schwachpunkt bleibt die anhaltende Korruption.
Quelle: http://www.coface.de/News-Publikationen-Events/News/Neue-Laenderbewertungen
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