Mainz 05: Neuer Stadionname gesucht - Coface beendet Namensrechte-Vertrag
MAINZ - Die Tage der Coface Arena
sind gezählt. Allerdings nur die des Namens, nicht des Bauwerks an sich. Ab
Juli müssen sich die Anhänger des FSV Mainz 05 an eine neue Bezeichnung für das
Fußball-Bundesliga-Stadion der Rheinhessen gewöhnen. Wie diese lauten wird,
steht noch nicht fest. Klar ist aber seit Mittwoch: Coface wird den im Sommer
2016 auslaufenden Vertrag mit dem Verein über das Namenssponsoring (offiziell:
Naming Right) nicht verlängern.
Das Unternehmen sieht seine mit dem
Erwerb der Stadionnamensrechte verbundenen Ziele erreicht. Eine Studie habe
ergeben, dass sich die Bekanntheit des Namens „Coface“ von 2010 bis 2014
verdoppelt habe. 2011 wurde das neu erbaute Mainzer Stadion in Betrieb
genommen. Téva Perreau, Regional Manager der Coface in Nordeuropa, sagte
deshalb: „Wir sind äußerst zufrieden mit dem, was wir in den vergangenen Jahren
durch das Naming Right der Coface Arena erreicht haben. Unser Ziel, eine
größere Bekanntheit über Mainz und unser Geschäft hinaus zu erlangen, haben wir
mehr als erfüllt.“
Strutz bedauert die Entscheidung
05-Präsident Harald Strutz bedauert
zwar die Entscheidung von Coface, betont aber: „Coface hat durch ihr
frühzeitiges Engagement und ihr Vertrauen in Mainz 05 einen wichtigen Beitrag
zum Bau unseres neuen Stadions geleistet, für den wir sehr dankbar sind.“
Das Unternehmen hatte schon 2007 und
damit noch bevor es eine Baugenehmigung gegeben hatte, die Namensrechte
erworben. Nach Informationen dieser Zeitung bezahlt der internationale
Kreditversicherer pro Jahr rund 1,8 Millionen Euro an den FSV.
05-Marketingchef Dag Heydecker
zeigte sich von der Entscheidung des „treuen Partners“, wie er Coface
bezeichnet, nicht wirklich überrascht. „Wir hatten ja schon mehrere Gespräche
mit dem Unternehmen geführt. Da hatte sich das abgezeichnet“, sagte der
55-Jährige, der betonte, dass Coface den 05ern als Partner erhalten bleibe,
auch wenn noch nicht feststeht in welcher Form. Heydecker sucht nun mit dem
Sportvermarkter „Infront Sports & Media“ den Nachfolger von Coface als
Namensgeber des Stadions. „Wir machen das gemeinsam und stimmen uns da eng ab“,
sagt Heydecker und spricht von einer „spannenden Aufgabe“. „Der neue
Namenssponsor muss ja zu uns passen und es müssen auch weitere Parameter
passen“, betont er.
Suche nach Nachfolger
Bewusst haben sich der FSV und
Coface dafür entschieden, diese Entscheidung schon sieben Monate vor Ablauf des
Vertrags bekannt zu geben, wie beide Seiten mitteilten. Dadurch ist das Thema
in der Öffentlichkeit, was die Suche nach einem Nachfolger erleichtere.
Diese können die 05er relativ
entspannt angehen, da ihnen der im August geschlossene Deal mit Infront eine
festgelegte Summe an Vermarktungseinnahmen – es soll sich um 26 Millionen Euro
pro Jahr handeln – garantiert. Die Anhänger interessiert aber natürlich, in
welchem Stadion sie in der nächsten Saison die Spiele sehen werden. Fünf Jahre
lang sind sie bis dahin in die Coface Arena gegangen. Diese wird nun ab Sommer
anders heißen.
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