Freitag, 9. November 2012

 Globale Konjunktur: Kaum Erholung in 2013

 Globale Konjunktur: Kaum Erholung in 2013

Forderungsausfälle in Deutschland nahezu verdoppelt

Paris/Hamburg, 08.11.2012

Weltweite Konjunkturschwäche sorgt für Zunahme der Firmeninsolvenzen

Zahl der Insolvenzen in Deutschland in 2012 stabil, leichter Anstieg in 2013

Forderungsausfälle steigen deutlich von € 20 Mrd. in 2011 auf € 37 Mrd. in 2012

Debitorenrisiko bleibt wichtiges Element des Risikomanagements von Unternehmen


Nach der jüngsten Prognose des weltweit führenden Kreditversicherers Euler Hermes dominiert die europäische Schuldenkrise auch weiterhin die weltwirtschaftlichen Perspektiven: so rechnet das Unternehmen für dieses und nächstes Jahr mit einer nur geringen Dynamik der Weltkonjunktur und einem BIP Plus von 2,5 Prozent in 2012 und 2,8 Prozent in 2013. Der Ausblick bleibt jedoch fragil und mit erheblichen Risiken belastet.

Die Konjunkturschwäche führt zu einem Anstieg an Firmeninsolvenzen, was insbesondere durch die Entwicklung in (Süd-) Europa getrieben ist. So prognostiziert Euler Hermes für 2012 eine Zunahme der Unternehmens-insolvenzen in den Mittelmeerländern Italien, Spanien, Portugal und Griechenland von Plus 27 Prozent und für 2013 von weiteren 18 Prozent.

Deutschland: Anstieg der Forderungsausfälle um 85 Prozent auf 37 Milliarden Euro

Zwar ist in Deutschland die Entwicklung bei den Unternehmensinsolvenzen mit Stagnation in 2012 auf rund 30.100 Firmenpleiten und Plus 1 Prozent in 2013 auf dann 30.400 Insolvenzen im Vergleich dazu moderat. Betrachtet man den Anstieg der Forderungsausfälle zeigt sich aber ein anderes Bild: während diese in vergangenen Jahr noch zurück gingen, verzeichnet Euler Hermes für 2012 einen Anstieg um 85 Prozent auf insgesamt 37 Milliarden Euro, in 2013 beläuft sich die Schadensumme dann auf 27 Milliarden Euro. Dazu kommt eine andere für Unternehmen wesentliche Entwicklung: seit Jahren tragen die Lieferantenkredite stärker zur Unternehmens-finanzierung bei als die kurzfristigen Bankkredite. In 2011 haben Banken Unternehmen 277 Mrd. Euro an kurzfristigen Krediten zur Verfügung gestellt. In der gleichen Zeit betrug die Summe aller Lieferantenkredite 380 Mrd. Euro und damit das 1,4 fache der Bankkredite.

„Von vielen führenden, international tätigen Unternehmen wissen wir, dass sie dem Debitorenrisiko seit der Weltwirtschaftskrise 2008/09 eine zentrale Bedeutung in ihrem Risikomanagement beimessen“, erklärt Ralf Meurer, Vorstandsvorsitzender von Euler Hermes in Deutschland. „Das Risiko des Forderungsausfalls stellt die Unternehmen angesichts der jüngsten Entwicklung vor ganz neue Herausforderungen, denn die Schere zwischen Lieferantenkrediten und kurzfristigen Bankkrediten an Unternehmen geht in Deutschland weiter auseinander. Lieferantenkredite werden eben auch mit Eigenkapital finanziert. Eine Kreditversicherung bietet Unternehmen die notwendigen Informationen um Risiken erkennen und kalkulieren zu können und am Ende die Absicherung gegen Forderungsausfälle,“so Meurer. 


http://www.eulerhermes.de/de/presse/presse_20121108_00100301.html 

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