Schlechte Zahlungsmoral: Europas Firmen entgehen Millionen
13.05.2013, 19:45 Uhr
Schlechte
Zahlungsmoral hat Europas Firmen im vergangenen Jahr 350 Millionen Euro
gekostet. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen nördliche und
südlichen EU-Ländern. In Deutschland ist das Risiko deutlich kleiner.
LondonUnternehmen
in Europa haben im vergangenen Jahr durch zu spät beglichene Rechnungen
oder Zahlungsausfälle insgesamt 350 Milliarden Euro verloren. Dies
seien sieben Prozent mehr als im Vorjahr, teilte der schwedische
Inkassodienstleister Intrum Justitia unter Berufung auf seine jährliche
Erhebung unter 9.800 Firmen in 29 EU-Ländern am Montag mit. Der
Gesamtbetrag entspreche drei Prozent aller Forderungen. Experten
erkennen in den Zahlen Hinweise darauf, dass vor allem kleine
Unternehmen unter der schlechten Zahlungsmoral leiden und verstärkt in
die Insolvenz getrieben werden könnten.
Die Studie
zeigt große Unterschiede im Zahlungsverhalten der nördlichen und
südlichen EU-Länder. Während Firmen in Griechenland, Zypern, Ungarn und
Portugal besonders gefährdet sind, auf unbeglichenen Rechnungen
sitzenzubleiben, ist das Risiko in Deutschland, der Schweiz und
Österreich deutlich kleiner. Trotzdem sehe es wegen des schlechteren
Geschäftsklimas in keinem Land rosig aus, sagte Intrum-Justitia-Chef
Lars Wollung. Allein in Deutschland rechneten knapp ein Drittel der
Firmen im laufenden Jahr mit mehr Problemen durch zu spät bezahlte
Rechnungen. Im Vorjahr hatten dies nur 21 Prozent der Befragten
erwartet. Zugleich gäben Firmen ihren Kunden nun deutlich weniger Zeit,
um Rechnungen zu begleichen, ergänzte Wollung.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/schlechte-zahlungsmoral-europas-firmen-entgehen-millionen/8200298.html
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